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Reisebericht zur Bierreise im Waldviertel vom 5.-7.9.2008

 

Bierreise ins Waldviertel war angesagt. Diese realen Tatsachen im "Mystischen Waldviertel"? Was stellt man sich dazu vor? Ein Saufgelage? Eine Verkostung von etlichen "Pfiffen", "Seiterln" oder "Krügerln" Bier mit anschließendem Kopfweh?

Wie dem auch sei, am Freitag Früh ging's zügig los. Aber nicht zum Bier, sondern in eine Glasfabrik. Auch gut, das Bier muß ja aus etwas getrunken werden. Zugesehen haben wir dann bei der Produktion einer Vase mit weißen und grünen Streifen. Was für uns so einfach aussah, war für den Glasbläser ganz schön anstrengend, da er viel Luft zum Blasen braucht und die Glasmasse immer wieder im Ofen erhitzt werden muß. Im Ofen selbst hat um die 1.000 Plusgrade und für die Zuschauer sag ich einmal auch an die  + 40 °. Danach gingen wir noch ins firmeneigene Glasmuseum, wo wir Heiligenfiguren unter einem Glassturz, Deckeldosen, Deckelpokale, Trinkgarnituren und bemalte Vasen vorfanden, nach meinen Aufzeichnungen alles aus der Zeit von 1850 -1885. Es wird wohl anderes auch dabei gewesen sein, aber diese Stücke aus dieser Zeit haben mir eben besonders gefallen. Eine besondere Vase war aus Hyalithglas in schwarz, die man heute nicht mehr erzeugen kann, da der Glaserzeuger diese Technik mit ins Grab nahm. Nach dem Mittagessen waren dann noch Glas kaufen. Es waren wohl schon Weihnachtsgeschenke darunter.

Lustig war das Davor vor der Glasfabrik. Glaswaren in Form von Vögelchen, Eulen, Schwänen und natürlich Kugeln in allen möglichen Varianten.

 

Groß-Schönau war unser Ziel. Unsere Frühstückspension wurde ohne Umwege sofort gefunden. Eine kurze Pause und schon besichtigten wir Ort und Kirche. Das besondere an diesem Ort - Holzskulpturen. Seit einigen Jahren führt Groß-Schönau Holzbildhauersymposien durch und stellt die Werke im Ort auf. Die Künstler kamen aus Österreich, Japan, Tschechien, Lettland, Litauen und der Ukraine etc. Insbesondere die Künstler aus den ehemaligen kommunistischen Staaten haben eine große holzbildhauerische Tradition. Neben dem heiligen Leonhard, dem Schutzpatron den Ortes, gab es Bezeichnungen für die Kunstobjekte, die ein Schmunzeln hervorriefen, wie ein "Traum von Wind gebracht" oder "Frau der Erde", aber auch die Erläuterungen zu den Titeln waren interessant: "Der Waldviertler" - aus dem Boden des Waldviertler Granits roh gewachsen. Durch die Zeit geformt und abgeschliffen. Der moderne Waldviertler öffnet sich für einen neuen Weg und für eine neue Zukunft. Oder "Gott des Windes" - der unerschöpfliche Wind aus dem Beutel läßt die Wolken fliegen. Der Wind soll die schlechten Gedanken der Menschen wegwehen. Diese Titel und die Erklärungen dazu waren schon die einzige Mystik, die ich im Waldviertel fand, denn das Wetter war so schön, daß Gnome und Elfen keine Chance hatten, sich zu zeigen.

 

Am Abend begann, wozu wir gekommen waren, die Bierverkostung und dazu ein gutes Essen. Mit Bier aus der Schremser Brauerei begannen wir:

 

Speisekarte

Bierkarte

Waldviertler Hochzeitssuppe
Stelze mit Sauerkraut, Waldviertler Knödel und Erdäpfel
Nougatknödel mit Erdbeermousse

Schremser Roggen Bier
Schremser Premium
Schremser Doppelmalz, dunkel

 

Der Samstag begann für mich mit einer kleinen Runde durch den Wald. Bis an den Waldrand fanden wir die Holzskulpturen, doch den Sternzeichen-Kreis fanden wir nicht. Nach einem köstlichen Frühstück setzten wir unsere Bierreise fort. Wir fuhren zur Zwettler Brauerei. Gearbeitet wurde zwar nicht, dafür konnten wir in Kessel hineinsehen. Dies wäre ansonsten aus hygienischen Gründen sicherlich  nicht möglich gewesen. Überhaupt fiel mir diese Brauerei durch ihre Reinlichkeit auf. Zum Kosten gab es natürlich auch etwas.

Nach dem Essen fuhren wir zur Schremser Brauerei. Viel weniger Automatik, noch mehr "Handarbeit" beim Brauen, aber trotzdem ein gutes bieriges Ergebnis.

 

Das Abendessen stand diesmal unter der Patronanz der Zwettler Brauerei:

 

Speisekarte

Bierkarte

Bierzwiebelsuppe
Kotelett in Biersoße mit Waldviertler Kartoffel (recht bunte Kartoffelsorten) und Gemüse
Sabayon vom Bier mit Topfennockerl

Zwettler Original 1890
Hadmar Biobier (nach einem Mitglied aus dem Herrschergeschlecht der Kuenringer benannt)
Zwettler dunkles

 

Der Sonntagsausflug, das Wetter nicht mehr ganz so strahlend schön, führte uns zum Schloß Weitra. Dort besuchten wir im Zuge einer Schloßführung das Brauereimuseum. Hier gab es keine Kostproben mehr.

Einen kleinen Abstecher machten wir noch, ehe wir wieder heimfuhren. Wir statteten der Hallenkirche von St. Wolfgang einen Besuch ab. Ein würdiger Abschluß unserer Bierreise.

Aber es wäre nicht Rudolf Mücke, wüßte er nicht einen Bauern, der ab Hof, Gemüse, Obst, Wurst und Süßigkeiten verkauft. Also nochmals kurz vor Wien eine Einkaufspause. Schön war's.

 

Verfasst von Eva

 

Die Fotos wurden freundlicherweise von unserem Clubfreund Rudolf dem I. zur Verfügung gestellt, der Veröffentlichung auf der Homepage wurde von den Mitreisenden zugestimmt.

 

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