Berichte

 

Reisebericht zum Tagesausflug
in die Amethyst Welt Maissau, Krahuletz Museum Eggenburg vom 14.6.2008

 

Am Samstag den 14.6. hat die neunköpfige Clubrunde gegen 8 Uhr von Erdberg aus die Reise Richtung Maissau angetreten. Über die Stockerauer Autobahn und die B4 ging es in gut einer Stunde zur Amethyst Welt in Maissau. Da uns bis zur geplanten Führung Zeit blieb, nützten wir die Gelegenheit zu einem informativen Abstecher in den Shop der Amethyst Welt, wo Schmuck, Trommelsteine, Rohlinge usw. zu bewundern aber auch zu erstehen waren. Einige von uns nützten die Wartezeit um im angeschlossenen Imbiss köstlichen Kuchen und Kaffee zu genießen.

 

Einige Eckpunkte zur Geschichte der Amethyst Welt sind die zufällige Entdeckung eines violetten Quarzganges bei Steinbrucharbeiten im Jahr 1845, mehrere wissenschaftliche Grabungen der Krahuletz Gesellschaft in den Jahren 1986 bis 1994, bei denen beeindruckende Fundstücke zu Tage gefördert wurden. 1999 wurde die Maissauer Amethyst GesmbH gegründet, systematische Bodenuntersuchungen und Sondierungsgrabungen bestätigten das weltweit einzigartige Bänderamethyst-Vorkommen. Im Juni 2004 wurde im alten Steinbruch ein Schatzgräberfeld eröffnet, im September des selben Jahres begannen die Arbeiten am Garten der Kraft, im Mai 2006 wurde der Chakrenweg im Amethyst Park eröffnet, im Oktober führte die Montanuniversität Leoben wissenschaftliche Grabungen durch, im März 2007 wurden Tiefenbohrungen auf der Amethystader im Bereich Parkplatz durchgeführt, um neue Erkenntnisse über Aderverlauf und Tiefe zu bekommen.

 

Besonders interessant war, neben der filmischen Information bei der Führung, die um 10 Uhr begann, auch der Gang durch den Schaustollen, bei dem die Bänderamethystader genau erkennbar war. Auch konnte die Reinigung des Stollens bzw. des Bänderamethyst-Vorkommens mittels Dampfdruckreinigern und erstaunlicherweise so profanen Werkzeugen wie z.B. einer Zahnbürste beobachtet werden. Nach der Führung hatten wir noch Gelegenheit im angrenzenden Park den Garten der Kraft, den Chakrenweg und auch das eingezäunte Schürfgelände, das den Besuchern gegen Gebühr zum Amethyst suchen und auch finden zur Verfügung steht, zu besichtigen. Ein abschließender Besuch des Shops beendete unseren Besuch in der Amethyst Welt Maissau.

 

Weiter ging es nach Eggenburg, im Stadthotel Eggenburg hatten wir einen Tisch bestellt, hier wurde uns ein vorzügliches Mittagessen von Herrn Oppitz kredenzt. Aber nicht nur das Essen war exzellent, auch das Personal bestach durch seine Freundlichkeit und Kompetenz.

 

Nach der Mittagspause stand der Besuch des Krahuletz-Museum auf dem Programm. Herr Dr. Johannes M. Tuzar, der Museumsleiter, gab uns einführende Informationen zur Gründung der Sammlung, sowie zur Person von Johann Krahuletz. 1904 besuchte Kaiser Franz Joseph das Museum und 1925 wurde Johann Krahuletz der Titel Prof. der Geologie von Bundespräsidenten Dr. Hainisch verliehen.

 

Johann Krahuletz wurde von seinem Vater dem Büchsenmacher Georg Krahuletz mit dem Sammlervirus angesteckt. Sein Vater wurde von Candid Ponz, Reichsritter von Engelhofen, Sammler von ur- und erdgeschichtlichen Objekten, beauftragt in der näheren Umgebung nach geeigneten Funden, die beim ackern oder bei sonstigen Erdbewegungen zu Tage gefördert wurden, Ausschau zu halten und ihm gegen geringes Entgelt nach Stockern zu bringen. Georg Krahuletz nahm seinen Sohn mit und zeigte ihm nach was er suchen sollte.

 

Candid Ponz verstarb 1866 an der Cholera, damit war diese Einnahmequelle versiegt, Johann Krahuletz sammelte nunmehr für sich selbst. Das Handwerk des Büchsenmachers, das er wie sein Vater erlernt hatte, übte er tatsächlich nicht aus. Er wurde zum Eichmeister von Eggenburg, dabei hatte er ca. 2-3 Tage zu tun, die restliche Zeit blieb ihm für seine Sammelleidenschaft.

 

Bei der Führung durchs Museum erklärte uns Herr Dr. Tuzar vieles über die ausgestellten Objekte aus den Bereichen Mineralien, Gestein, Fossilien, Archiologie und Volkskunde. Eine wunderbare Sammlung von Uhren gibt es hier und alle sind funktionstüchtig, dank eines Gönners, der zwar kein Uhrmacher ist, aber in liebevoller Kleinarbeit alle Exponate wieder in Gang gesetzt hatte.

 

Außerdem gibt es derzeit folgende Sonderausstellungen: Afrika – Wiege der Menschheit; Jagen und Sammeln – Altsteinzeit zwischen Donau, March und Thaya; Bemalte Röschitzer Bauernmöbel; Waldviertel – Kristallviertel die steinerne Schatzkammer.

 

Nach dem Besuch des Museum besuchen wir die Altstadt von Eggenburg. Vorbei am gemalten Haus gehen wir über den Hauptplatz, an der Mariensäule vorbei in Richtung der Kirche St. Stephan, die leider nur durch die versperrten schmiedeeisernen Gitter hindurch betrachtet werden konnte. Anschließend gehen wir zur Klosterkirche der Redemptoristen. Das Tor der Klosterkirche war offen und wir konnten die Kirche und die beiden Kapellen besichtigen. Danach kehrten wir zum Auto zurück.

 

Zum Ausklang des Ausfluges hielten wir in Maissau beim Heurigen und stärkten uns für die Heimfahrt, die uns wieder über die Stockerauer Autobahn zurück nach Wien führte

 

Verfasst von Karin

 

Die Fotos (der Veröffentlichung auf der Homepage wurde von den Mitreisenden zugestimmt) wurden freundlicherweise von unserem Clubfreund Rudolf der I. zur Verfügung gestellt.

 

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