Berichte

 

Reisebericht Ausflug mit dem Reblausexpress am 19.5.2012

 

Am Samstag den 19.5.2012 trafen wir uns am Bahnhof Floridsdorf um mit dem Planzug nach Retz zu fahren. Als wir den Bahnsteig erreichten machte und die ÖBB ein unerwartetes Geschenk – die Dampflok 52.100 fuhr ohne Waggons stampfend ein und konnte aus nächster Nähe bewundert werden. Ist schon ein beeindruckendes Gefährt. Dann dampfte die Lok in die entgegengesetzte Richtung wieder davon.

 

Wenig später bestiegen wir eine Wieselgarnitur Richtung Znaim. Damit wir mehr von der Umgebung sehen konnten kletterten wir in den oberen Stock der Garnitur. Zügig ging es dahin vorbei an Feldern, Ortschaften und Baumgruppen.

 

In Retz angekommen wartete der Reblausexpress schon auf die Ausflügler und schon bald setzte sich der Express in Bewegung. In viel gemütlicherer Geschwindigkeit fuhren wir nun durch die Hügellandschaft des Weinviertels hinauf zu unserem Ziel Drosendorf. Schon bei der Ausfahrt aus Retz fiel uns auf, dass die Weinkulturen beim Frost der vergangenen Nacht reichlich Schäden davongetragen hatten, traurig hingen die erfrorenen Austriebe von den Weinstöcken. Interessanter Weise waren nicht alle Stöcke flächendeckend betroffen, stellenweise waren ganze Zeilen, anderswo nur einige wenige Pflanzen betroffen, jedenfalls ein ordentlicher Schaden für die Winzer.

 

Weiter ging es über Hügel, an Feldern vorbei bis hin zu unserem Halt, dem Anglerparadies in Hessendorf, hier hatten wir zwanzig Minuten Zeit die Teiche und den hoffnungsvollen Fischern bei ihrer müßigen Beschäftigung zuzusehen. Es gab auch die Möglichkeit Kleinigkeiten vom Fisch zu verkosten oder geräucherte Fische zu erstehen. Danach setzten wir die Reise nach Drosendorf fort. Auf der Weiterfahrt kamen wir auch an Erdäpfeläckern vorbei, auch diese waren vom Frost dahingerafft worden. Die sonst sattgrün auf dem Feld stehenden Erdäpfelpflanzen lagen braunschwarz, matschig auf den Erdhügeln.

 

In Drosendorf angekommen begaben wir uns zum Treffpunkt mit dem Stadtführer. Dieser führte die Gruppe durch Drosendorf, erzählte interessante Details und historische Fakten zu dem Städtchen, aber natürlich auch sogenannte G'schichterl die zu diesem Ort gehören, mehr möchte ich dazu nicht verraten, selber kommen und mitgehen, es lohnt sich. Die Häuser mit ihren für die Gegend typischen Fassaden sind liebevoll hergerichtet, der dörfliche Charakter der Straßenzeilen ist hier gut erhalten geblieben und sehenswert.

 

Danach hatten wir Zeit, um Mittagessen zu gehen und auf eigene Faust Drosendorf zu erkunden. Zur Abfahrt des Reblausexpress sollten wir wieder am Bahnhof sein. Pünktlich fanden wir uns ein, da fuhr, wie wir wenig später erfuhren der Altbürgermeister, vor und informierte uns, dass die Lok des Reblausexpress in Geras schadhaft geworden ist, aber versuchen wird bis Drosendorf zu kommen. Mit nur fünfzehn Minuten Verspätung erreichte der Zug dann Drosendorf. Wir durften einsteigen und wir fuhren zurück bis Hessendorf/Anglerparadies. Von hier aus wanderten wir wie geplant entlang des Schienenstranges nach Weitersfeld. Die Sonne meinte es besonders gut und strahlte vom wolkenlosen Himmel. Der Weg war weit, die Wanderung anstrengend, aber doch zu schaffen. Die Hügel mit ihren verschiedenen Grün- und Gelbtönen begleiteten uns. Das Dammwild in seinem Gehege hatte sich in den Schatten des Unterstandes zurückgezogen, denen war’s offenbar zu warm in der Sonne. Von Ferne konnten wir den Silo von Weitersfeld sehen, dort war dann auch der Bahnhof, und wir warteten geduldig auf den Zustieg nach Retz.

 

Pünktlich fuhr der Zug, inzwischen war die defekte Lok gegen eine Verschublok getauscht worden, im Bahnhof Weitersfeld ein, müde vom wandern bestiegen wir den Zug und kehrten nach Retz zurück.

 

Mit dem Planzug, einer Wieselgarnitur und wieder im Obergeschoss wegen der besseren Aussicht, ging es zurück nach Wien. Im Abendlicht sahen wir Hasen und Rehe auf den Feldern. Es war ein schöner Ausflug, die Stadtführung war sehr informativ und auch die Anstrengung der Wanderung haben sich gelohnt.

 

In Floridsdorf konnte Clubfreund Rudolf der I dann auch in der Abenddämmerung nochmals eine Dampflok vor die Linse bekommen.

 

Verfasst von Karin

 

Die Fotos wurden von Clubfreund Rudolf dem I. und Karin zur Verfügung gestellt. Mit der Teilnahme an der Veranstaltung stimmen die Clubfreunde der Veröffentlichung von Fotos, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen, ausdrücklich zu.

  

zurück zur Berichtübersicht