Berichte

 

Reisebericht zur Reise "Frühling in Rijeka-Fiume" 14. bis 16.5.2010

 

Freitag 14. Mai 2010 Anreise von Wien nach Villach und weiter nach Ljubljana

Am Morgen des 14. Mai trafen sich die Mitreisenden in Wien-Meidling, um die geplante dreitägige Reise nach Rijeka, mit Zwischenstop samt Übernachtung in Ljubljana, anzutreten.

 

Mit dem Planzug fuhren wir von Wien-Meidling, dem derzeitigen Ersatz für den Südbahnhof, in Richtung Süden. In Mürzzuschlag musste, wegen eines Problems mit der Lok, eine zusätzliche Zugmaschine vorgespannt werden. Das Wetter war durchwachsen, von Regen, Gewitter mit leichtem Hagel bis zum Sonnenschein konnten wir alles aus dem sicheren trockenen Abteil beobachten. Mit geringfügiger Verspätung erreichten wir unseren ersten Zielbahnhof Villach. Hier hatten wir, trotz vorverlegter Abfahrtszeit der NEEK-Reise, genügend Zeit um ein ausgezeichnetes Mittagessen in einem dem Bahnhof nahegelegenen Lokal einzunehmen.

 

Zur Abfahrt, der an einen Planzug angekoppelten beiden Sonderzugwaggons des Nostalgie Erlebnis Express Kärnten (NEEK), waren wir wieder zurück am Bahnsteig und setzten unsere Fahrt pünktlich um 14.52 Uhr mit dem IC 312 in Richtung Ljubljana fort. Die vorbeiziehende Landschaft hatte durch ihre einmalige Beschaffenheit so manches reizvolle Bild zu bieten. Als wir in Ljubljana eintrafen war die Sonne durchgebrochen, die Temperatur war sofort angenehmer. Auf dem Fußmarsch zum Hotel Park konnten wir deutlich spüren, hier war es deutlich milder als zuletzt in Wien.

 

Nach dem Einchecken im Hotel verabredeten wir uns zu einem Stadtbummel. Gemütlich schlenderten wir in Richtung Altstadt, die großteils schön restaurierten Gebäude waren beeindruckend. Rund um den Dom konnten wir Marktstände sehen, leider war die Zeit schon fortgeschritten und das Markttreiben schon vorüber. Bei einem Obststand waren noch herrliche Kirschen, Marillen, Erdbeeren und viele andere köstliche Genüsse aus aller Herren Länder zu sehen. Auf unserem Rundgang gingen wir auch über so manche Brücke und über einige Plätze. In einer Seitengasse nahe eines Flüsschens entdeckten wir ein Lokal, dass mit seinen Angeboten aus dem Meer unser Interesse weckte, dort ließen wir uns mit den Früchten des Meeres verwöhnen.

 

Da die Sonne inzwischen gesunken war und es langsam kühl wurde, kehrten wir zum Hotel zurück. Bei einem guten Glas Weißwein ließen wir den Abend ausklingen.

 

Samstag 15. Mai 2010 Weiterfahrt nach Rijeka

Schon sehr früh am Morgen, um 6.20 Uhr war Abfahrt von Ljubljana, neuerlich an einen Planzug angekoppelt, mit einem sogenannten breakfast in the box vom Hotel ausgestattet, fanden wir uns im NEEK-Waggon wieder ein. Der Wettergott war uns an diesem Morgen wirklich nicht gnädig, es war Schnürlregen angesagt, der Weg zum Bahnhof war eine eher feuchte Angelegenheit. Die Wolken hatten kein Einsehen und es regnete auch bei unserer Ankunft in Rijeka noch. Hier holte uns die Stadtführerin vom Zug ab und beleitete uns zum Vorplatz des Bahnhofes wo wir in Taxis stiegen, die uns zum Hotel Continental brachten. Dieses Gebäude, wie so viele andere auch, haben auch heute noch den Flair der vergangenen Zeit. Nach der Ankunft im Continental deponierten wir vorerst die Gepäcksstücke und traten mit Schirmen bewaffnet die Stadtführung an. Beim Marsch Richtung Altstadt konnten wir das Meer deutlich riechen.

 

Die Führerin erzählte und von der Geschichte der Stadt, wer aller einst hier geherrscht hatte und welche Mächte Einfluss genommen hatten. Ihre Ausführungen waren sowohl für geschichtlich Interessierte als auch für die Normaltouristen unter uns sehr informativ. Neben den vielen schön hergerichteten Gebäuden, Plätzen und auch der Fußgängerzone beeindruckten mich die drei, in verschiedenen Farben bemalten Markthallen sehr. In einer der Hallen waren Produkte des Meeres wie Fische Calamare usw. zu erstehen, in der nächsten waren Fleisch und Fleischprodukte und in der dritten Milch und Milchprodukte zu erwerben. Rund um die Markthallen waren Marktstände mit frischem Obst und Gemüse ebenso wie eine sogenannte „Fetzenstraße“. Erstaunlich daran ist, dass dieser Markt auch am Sonntag geöffnet ist und laut unserer Führerin die Einwohner von Rijeka ihren Bedarf an Lebensmitteln lieber auf dem Markt erstehen, auch wenn dies vielleicht preislich nicht so günstig ist, als in irgendeinem Supermarkt.

 

Nach der Führung kehrten wir ins Hotel zurück, erhielten die Zimmerschlüssel und bezogen unsere Zimmer.

 

Auf der Suche nach einem geeigneten Lokal für die Mittagspause entdeckten wir eine kleine gemütliche Pizzeria, deren Einrichtung mit Dekorationsstücken aus der Schifffahrt staunen hervorrief. Eine Schiffsschraube, ein hölzernes Heckruder, aber auch verschiedene Laternen, die früher auf den Segelschiffen Verwendung fanden, rundeten das Bild ab. Vor unseren Augen wurde der Pizzateig ausgezogen und belegt, anschließend in den stilechten Ofen geschoben und nach kurzer Zeit konnten wir die bestellten Pizzen genießen.

 

Da wir den Nachmittag zur freien Verfügung hatten, entschlossen wir uns die Stadt nunmehr auf eigene Faust zu erkunden. Der Regen hatte nachgelassen, nur noch ein wenig tröpfelte es. Auf den Spuren der Führung nahmen wir uns viel Zeit um die Sehenswürdigkeiten der Stadt noch einmal in Ruhe zu begutachten.

 

Als die Füße nach Ruhe begehrten kehrten wir zum Hotel zurück, inzwischen hatte sich heftiger Wind erhoben und wehte vom Land zum Meer. Damit war der typische Geruch des Meeres nicht mehr spürbar. Der Blumenmarkt, der direkt vor dem Hotel eingerichtet war hat darunter ein wenig gelitten, da die Windböe arg an den angebotenen Pflanzen rüttelten. Leere Topfhalter flogen im hohen Bogen in den unter der Brücke durchfließenden Fluss.

 

Am Abend erwartete das Hotel uns zum Abendessen. Das vorbereitete Buffet mit Suppen, kalten und warmen Vorspeisen, drei verschiedenen Hauptspeisen von Fleisch bis Fisch mit diversen Beilagen und zur Abrundung einen Apfelstrudel.

 

Auch diesen Abend ließen wir bei einem guten Glas, diesmal Rotwein aus der Region, ausklingen.

 

Sonntag 16. Mai 2010

Nach dem Frühstück im Hotel hatten wir bis zur Abreise den ganzen Vormittag zur Verfügung. Da auf dem großen Parkplatz in der Nähe des Hotels das Fahrerlager und der Startbereich einer Ralley untergebracht worden waren, haben wir noch ein wenig Benzinduft geschnuppert und den Start von einigen Wagen beobachtet.

 

Unser weiterer Weg führte und in Richtung Hafen, hinunter ans Meer. Hier konnten wir neben Jachten auch Fischerboote und eine Windjammer, leider ohne Takelage, sehen. Vom Hafen her zogen wieder dicke Wolken über die Stadt, hin und wieder fielen ein paar Tropfen kurz darauf schien wieder die Sonne. Beim Rückweg durch die Stadt kamen wir nochmals bei den Markthallen vorbei, hier herrschte reges Treiben, wie bei uns an einem Wochentag. Es war faszinierend wie reichhaltig das Angebot an frischen Früchten und Gemüse war, unvergleichlich die Märkte in den südlichen Gefilden.

 

Zum Abschluss, die Sonne hatte die Wolken besiegt, setzten wir uns zu einem letzten Getränk in die Fußgängerzone. Danach kehrten wir zum Hotel zurück um unser Gepäck zu holen. Mit dem Taxi ließen wir uns zurück zum Bahnhof bringen. Da uns noch ein wenig Zeit bis zur Abfahrt blieb, erkundeten wir die Umgebung des Bahnhofes. Dabei entdeckten wir im Bereich der Einfahrt der Feuerwache eine historische Feuerspritze in sensationell gutem Zustand. Das an einen Leiterwagen erinnernde Gustostückerl stand lediglich unter einem Vordach. Würde dieses historische Fahrzeug in Wien stehen, wäre es mit Sicherheit nicht nur gesichert, sondern vielleicht sogar unter Glas gestanden.

 

Im NEEK-Waggon bekamen wir bei der Fahrt nach Ljubljana das Mittagessen serviert. Eins muss man dem NEEK-Koch Rudi lassen, er versteht sein Handwerk, das Service am Zug, bewerkstelligt von Werner, ließ auch keine Wünsche offen, so manches Geblödel ließ die Zeit wie im Flug vergehen. Als verantwortlicher NEEK-Boss wachte Hagen über unser Wohl.

 

In Ljubljana hatten wir einen längeren Aufenthalt, in Bahnhofsnähe entdeckten wir eine kleine Bäckerei, wo wir einige Kleinigkeiten für die Fahrt von Villach nach Wien erstanden.

 

Nachdem die NEEK-Waggons verschoben und an den nach Villach fahrenden Zug angekoppelt waren, setzten wir die Fahrt fort. Nach der Ankunft in Villach suchten wir den Bahnsteig von dem unser Zug nach Wien abfahren sollte.

 

Der Zug kam und wir waren froh, dass wir Sitzplätze reserviert hatten, denn am Bahnsteig hatte sich eine nicht unbeachtliche Menschenmenge angesammelt, die Richtung Wien unterwegs war. Mit wenigen Minuten Verspätung setzen wir uns in Richtung Wien in Bewegung. Noch ahnte niemand, dass die Bahn eine kleine „Überraschung“ für uns bereit hielt.

 

Kurz vor Mürzzuschlag stoppte der Zug außerhalb des Bahnhofes, was auch deshalb verblüffend war, weil kein Stop in Mürzzuschlag vorgesehen war. Dann kam die erste Durchsage, dass es einen außerplanmäßigen Aufenthalt von ca. ½ bis 1 Stunde geben würde, weil es zwischen der Station Semmering und Gloggnitz Sturmschäden gegeben hätte und die Aufräumarbeiten in dieser Zeit wohl abgeschlossen sein würden. Kurz darauf durfte der Zug in den Bahnhof Mürzzuschlag einfahren, dann geschah wenig, aber wenigstens konnte man kurzzeitig die reichlich überheizten Waggons verlassen.

 

Nach etwa einer ½ bis ¾ Stunde wurde dann der Zug geräumt und mit Schienenersatzverkehr mit Bussen nach Gloggnitz gefahren, inzwischen war bekannt geworden, dass es schon seit 16 Uhr Probleme in diesem Abschnitt gab und die Strecke gesperrt war, in Gloggnitz stand ein Wieselzug, der uns mit mehr als einer Stunde Verspätung, zum eigentlichen Ankunftstermin, nach Wien Meidling brachte. Ein wenig unverständlich ist, dass die Verantwortlichen schon am Nachmittag wussten, dass die Strecke ab 16 Uhr unpassierbar war, aber der Umstieg auf den Schienenersatzverkehr als Zubringer zur Weiterfahrt von Gloggnitz nach Wien eher chaotische Züge hatte, unkoordiniert wirkte und zu dieser gewaltigen Verspätung führen musste. Aber man soll die Hoffnung bekanntlich nie aufgeben, vielleicht erreicht das Krisenmanagement der ÖBB mit ein wenig Erfahrung schlussendlich Kundenorientierung, irgendwie/irgendwann eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages.

 

Als Resümee dieser Reise, sowohl die Stadt Ljubljana als auch Rijeka haben viel zu bieten, sowohl für die Freunde historischer Städte, als auch für Menschen, die die Gastfreundschaft der Einwohner dieser beiden Städte schätzen.

 

Verfasst von Karin

 

Die Fotos wurden von den Clubfreunden Rudolf dem I. und Karin zur Verfügung gestellt. Mit der Teilnahme an der Veranstaltung stimmen die Clubfreunde der Veröffentlichung von Fotos , die im Rahmen der Veranstaltung entstanden, ausdrücklich zu.

 

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