Berichte
Reisebericht Ausflug auf die Rosenburg mit Ritteressen 12.7.2011
Am Dienstag den 12.7.2011 trafen Hedy, Attila, Rudolf der I und ich uns
um die Mittagszeit in Wien Floridsdorf, um die geplante Fahrt auf die
Rosenburg zur Flugvorführung der Greifvögel, Besichtigung des Schlosses
und zum Ritteressen.
Bei der Anfahrt in Richtung Rosenburg kehrten wir am Maissauer Berg bei
einem der dortigen Heurigen ein, um einen kleinen Mittagsimbiss zu
nehmen. Das Schmalzbrot war schlicht weg ein Gedicht.
Kurz vor Beginn der Greifvogelschau trafen wir bei der Rosenburg ein.
Beim Eingang lösten wir die Eintrittskarten und betraten den Turnierhof.
Dieser Hof macht mit seinem kurzen Rasen und den geschotterten Wegen
einen ausgesprochen aufgeräumten Eindruck, genau wie die an den
Seitenmauern angebrachten Schilde mit den verschiedensten Symbolen.
Rechter Hand waren Volieren mit einer Eule und zwei Uhus zu sehen, es
waren beeindruckende Tiere. Neben den Volieren betritt man die
Aussichtsterrasse. Hier haben wir die Vorführung der Greifvögel erleben
dürfen. Es ist schon ein Erlebnis die herrlichen Greife aus der Nähe zu
sehen, und nicht nur auf der Hand des Falkners sondern auch im Flug und
mit Hilfe der Federspiele auch beim Jagdflug. Es waren Uhus, ein
Kolkrabe, der mich persönlich sehr beeindruckt hat, ich mag diese
schwarzen Gesellen und ihren hohen IQ einfach, Gerfalken und Adler,
Seeadler und Steinadler, zu sehen. Es sind wunderbare Tiere, sie in die
Luft steigen zu sehen und ihre Flugkünste bewundern zu können hat schon
was. Leider ist es nicht mehr möglich die Vögel nach der Flugschau an
ihren Ansitzen ansehen zu können. Da manche Besucher offenbar nicht
begreifen konnten, dass es sich bei den Tieren um Wildtiere handelt, die
man nicht bedrängen oder gar streicheln kann und darf, es auch eine
Änderung in der Gesetzeslage gegeben hat, ist dies bedauerlicherweise
nicht mehr möglich.
Anschließend haben wir das Schloss mit einem Audio-Guide besichtigt. Die
Anlage des Schlosses mit seinen Gärten ist herrlich, vom Rosengarten,
Liebesgarten und auch dem Seerosenteich, der es mir besonders angetan
hat, überall laden Sitznischen zum verweilen ein. Aber auch die
Ausstellung im Schloss selbst ist sehenswert. Die Ausstellungstücke
setzen sich aus liebevoll gesammelten, oft schon einzigartigen Stücken
zusammen. Genauere Informationen sind auf der Homepage der Rosenburg
unter
www.rosenburg.at zu finden.
Nach der Beendigung unseres Rundgangs durch die Rosenburg haben wir in der
Taverne, bzw. Innenhof die Zeit bis zum Beginn des Ritteressens bei Kaffee,
Wasser usw. überbrückt.
Dann ging’s ans Ritteressen. Ich konnte mir darunter ehrlich gesagt
nicht viel vorstellen. Die Einweisung machte ein Gaukler, der uns auch
während des Essens unterhalten sollte. Der Gaukler erklärte uns, dass im
Mittelalter die Menschen ihren Löffel immer bei sich trugen und Gabeln
waren als Werk des Teufels verpönt, zur Verfügung stand ein Messer und
ein Tuch für die Hände. Auch Rülpsen bei Tisch wurde zu dieser Zeit als
durchaus üblich angesehen, damit drückte man aus, dass es einem gemundet
habe. Mir schwante Unheil, ich als zivilisationsgeschädigter Mensch ohne
Besteck usw., das konnte ja heiter werden.
Begonnen wurde mit dem Händewaschen mit Waschschüssel und Krug und einem
rauen Tuch, das irgendwie an ein Bodentuch erinnerte. Danach wurde von
den Mundschenkinnen ein Latz mit Kopfdurchlass und einer Kordel, zum
zusammenhalten, gereicht und beim anlegen geholfen. Dann durfte man
Platz nehmen und die Mundschenkinnen kredenzten als Getränk entweder
Apfelsaft oder Wein. Danach wurde die Tafel eröffnet. In den Wannen
lagen Stelzen, Hühnerteile und gebratene Ripperl. Dazu gab’s Salat, was
eine besondere Herausforderung darstellte. Wie isst man Salat ohne
Besteck – ich hab es nicht für möglich gehalten, aber das geht
tatsächlich, man muss nur den richtigen Salat wählen. Bewährt hat sich
der Kraut- und der Karottensalat, bei den beiden war das fehlende
Werkzeug kein Problem. Bei den Fleischgerichten hat das Messer genügt
und die Hände haben sowohl Gabel als auch Löffel ersetzt. Am Anfang
war’s schon ein wenig merkwürdig, und zur Not wurden auch Gabeln
angeboten, aber der Mensch ist lernfähig, nach kurzer Zeit hat’s Spaß
gemacht mit den Fingern zu essen. Als Dessert wurde Apfelstrudel und
Gugelhupf geboten. Einen Kuchen mit den Händen hab ich zuletzt als
kleines Kind gegessen, war eine ganz neue/alte Erfahrung.
Zusammengefasst war es ein wunderschöner Tag mit Kultur und Rückkehr in
ein längst vergangenes Jahrhundert. Mir hat es gefallen, ich würde es
wieder machen.
Verfasst von Karin
Die Fotos wurden von Clubfreund Rudolf dem I. zur Verfügung gestellt.
Mit der Teilnahme an der Veranstaltung stimmen die Clubfreunde der
Veröffentlichung von Fotos, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen,
ausdrücklich zu.