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Reisebericht Fahrt auf den Schneeberg mit der Zahnradbahn-Dampflok am 4.7.2010

 

Am frühen Morgen des 4.7.2010 starteten wir unsere Anfahrt nach Puchberg von Wien Floridsdorf aus. Mit dem Regionalzug Richtung Wiener Neustadt kurz nach sieben Uhr gings los. Wir hatten ein Sammelticket gelöst, hin und wieder hat unsere Bahn recht günstige Tarifmöglichkeiten, nur wissen muss man das halt. Wir wurden dem Sammelticket wortwörtlich gerecht, denn bis Wien Meidling hatten wir all unsere Mitreisenden „eingesammelt“. Danach fuhren wir ohne besondere Vorkommnisse bis nach Wiener Neustadt. Dort angekommen suchten wir den Anschlusszug, in dem sehr bequemen, modernen Wagen war es ein Vergnügen bis Puchberg zu reisen.

 

Dort angekommen trafen wir noch zwei Clubfreunde, die mit dem Pkw angereist waren. Nach dem Beheben der reservierten Karten warteten wir auf die Dampfzugabfahrt. Da an diesem Tag Saisoneröffnung bei den Dampffahrten war, kam es zu einer gröberen Verzögerung durch technischen Probleme. Aber wir waren ja nicht auf der Flucht sondern hier um einen schönen Sonntag zu genießen.

 

Als es dann soweit war, dass wir den Zug besteigen konnten, hatten wir das große Glück die erste Wagenreihe bergan zu ergattern. Eine kleine Kritik am Rande sei aber doch angebracht, es ist mir schon klar, dass viele Menschen speziell zu Saisonstart mit dem Dampfzug fahren wollen, aber es erhöht den Genuss der Fahrt mit der Zahnradbahn nicht wirklich, wenn soviel als irgend möglich Reisende in die Reihen gepfercht werden. Da sollten die Verantwortlichen vielleicht einmal darüber nachdenken, ob möglichst viel Ertrag auf Kosten der Reisequalität wirklich „kundenfreundlich“ ist.

 

Langsam und bedächtig schnaufte das Dampfross den Berg hinan, immer wieder pfeifend, solange noch Straßen den Schienenstrang kreuzten, quer durch die Bewaldung, vorbei an Bäumen und Sträuchern, in den Ausweichen haltend um den dieselbetriebenen Salamandern Platz zu machen, bis hinauf zum Halt bei der Station Baumgarten. Hier wurden die allseits bekannten Buchteln zur Stärkung der Reisenden angeboten, allerdings musste man schnell sein, um die beliebtesten Sorten zu bekommen.

 

Nachdem die Lok genug Wasser bekommen hatte setzten wir unseren Anstieg fort, bald oberhalb der Baumgrenze vorbei an Latschen, Blumen und Kräutern. Rot leuteten die Walderdbeeren zwischen den Gräsern hervor. Die Blütenstände des Knabenkrauts, einer einheimischen Orchidee, reckten ihre Köpfchen aus den Matten. Immer höher hinauf bis auch keine Latschen mehr zu sehen waren schleppte sich das Stahlross, immer die Wagen vor sich herschiebend. Im letzten Stück der Strecke befinden sich zwei Tunnel, durch die Fenster vor uns konnte man genau sehen wie der Rauch und Dampf der Lok den ganzen Zug einhüllte, die Beleuchtung des Tunnels kaum noch zu sehen war. War eine interessante Erfahrung.

 

Oben angekommen beschlossen wir zur Dammböckhütte aufzubrechen. Der Weg war steinig und nicht wirklich gut zu begehen. Offenbar wurden Ausbesserungsarbeiten mit sehr grobem Gesteinsmaterial bewerkstelligt, möglicherweise wurden diese groben Steine verwendet, damit eventuell Regen besser abfließen und so die Wege länger haltbar sind, ist aber bloß eine Vermutung.

 

Nach dem Marsch zur Dammböckhütte kehrten wir ein und wurden mit einem köstlichen Mittagessen verwöhnt. Eine besonders nette Begebenheit war, dass das Töchterl vom Haus geschäftig Getränke aufnahm und auch benutzte Teller abräumte. War ein entzückendes Kind.

 

Danach traten wir gesättigt den Rückweg zur Station Hochschneeberg an. Dort angekommen wartete schon schmauchend die Lok samt Wagen auf uns. Pünktlich setzte sich der Zug in Richtung Tal in Bewegung. Je näher wir Puchberg kamen umso heißer wurde es. Im Tal angekommen merkten wir rasch, dass wir es oben am Berg mit seinem angenehmen Lüftchen viel besser getroffen hatten, als die die an diesem Tag im Ort geblieben sind. Wir gönnten uns noch eine Kaffeepause ehe es mit dem Regionalzug zurück nach Wiener Neustadt und anschließend nach Wien ging.

 

Verfasst von Karin

 

Die Fotos wurden von den Clubfreunden Sylvia u. Erwin zur Verfügung gestellt. Mit der Teilnahme an der Veranstaltung stimmen die Clubfreunde der Veröffentlichung von Fotos, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen, ausdrücklich zu.

 

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