Berichte

 

Besuch im Wiener Schuhmuseum am 7.11.2008
 

Am Freitag den 7.11.2008 trafen sich einige Mitglieder des Freizeitclubs Mücke kurz vor 16 Uhr in der Florianigasse 66 beim Wiener Schuhmuseum. Auf die Idee das Schuhmuseum zu besuchen hat uns Frau Schulz, die wir im Zuge des Besuchs der Festspiele im Steinbruch St. Margareten im Sommer 2008 kennen lernten, gebracht.

 

Dort angekommen erwarteten uns schon Herr Direktor Kommerzialrat Franz Triebl, Herr Kommerzialrat Franz Schulz und Herr Erwin Jirak. Herr Direktor Triebl erzählte uns zu Beginn wie es zur Einrichtung des Museums gekommen war. Weiters berichtete er über die Zunftzeichen des Schuhmachergewerbes, sowie auch welche Berufssparten heute zur Schuhmacherinnung gehören. Im ersten Teil der Ausstellung waren Exponate der orthopädischen Schuhmacher zu sehen, Herr Direktor Triebl erklärte an besonders ausgefallenen Stücken wofür sie angefertigt wurden. Handgefertigtes Schuhwerk wurde gezeigt und erklärt wie viele Arbeitsstunden dafür aufzuwenden sind, mehrere verschiedene Ausstellungsstücke konnten bewundert werden, besonders schön war ein Rauhlederschuh, dessen Nähte auf Grund ihrer Gleichmäßigkeit aussahen als wären sie von einer Maschine. In verschiedenen Vitrinen konnte man Schuhwerk aus verschiedenen Ländern bewundern, so zum Beispiel geflochtene Sandaletten aus Sisalschnüren, die von Flößern verwendet wurden, diese Fußbekleidung war auf Grund ihrer Rutschhemmung gut für die Verwendung auf den nassen Stämmen geeignet.

 

Es waren Stücke aus verschiedenen Jahrhunderten zu sehen, sowie Hilfsmittel wie Köpferlzieher. Sehenswert war auch ein Ding, das bei erstem Hinsehen aussah wie eine altertümliche Schusswaffe, zu unserem Erstaunen entpuppte sich das Stück als zusammengeklappter Reisestiefelknecht. Eine besondere Kuriosität war das verkehrte Paar Schuhe, diese hatten den Absatz nicht wie üblich unter der Ferse sondern unter den Zehen, dieses Werkstück beweist, dass auch Schuhmacher Humor besitzen, denn zu gebrauchen sind diese Schuhe nicht. Viele der ausgestellten Schuhe, ob aus den Fünfziger Jahren oder auch aus früherer Zeit, haben für die heute erzeugten Schuhe Pate gestanden, denn einige der Stücke könnte man aus der Vitrine nehmen und tragen, man wäre up to date gekleidet.

 

Weiters waren Werkzeuge und Maschinen, wie Nähmaschinen, ein Lederbügeleisen und Vieles mehr ausgestellt. Hier wurde uns auch der Knieriemen und seine Verwendung nähergebracht. Die Herren verstanden es hervorragend und fesselnd über das Handwerk, seine Geschichte und auch die Ausstellungsstücke Auskunft zu geben.

 

Zum Ende der Führung wurde noch ein Kurzfilm vorgeführt, in dem unter anderem auch das nähen und die Handhabung verschiedener Werkzeuge zu sehen waren.

 

Zum Schluss erfreute uns das Team des Wiener Schuhmuseums – interessante Informationen, sowie die Öffnungszeiten, sind auf der Homepage des Museums unter www.schuhmuseum.at abrufbar – mit einem kleinen Ratespiel. Ein Besuch im Museum ist empfehlenswert, denn neben lehrreichen und interessanten Informationen gibt es die Möglichkeit kompetente Vertreter der Schuhmacherzunft zu treffen.

 

Verfasst von Karin

 

Die Fotos wurden freundlicherweise von unserer Clubfreundin Sylvia zur Verfügung gestellt, der Veröffentlichung auf der Homepage wurde von den Mitreisenden zugestimmt.

 

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