Berichte
Besuch im Straßenbahnmuseum Wien am 29.7.2009
Am 29.7.2009 pünktlich kurz vor 13 Uhr 30 trafen wir einander zum Besuch des Wiener Straßenbahnmuseums. Die kleine Gruppe wurde von Herrn Bernhard Seiferd erwartet, der uns die nächsten 1 ½ Stunden durch einen Teil der Sammlung begleitete.
Gestartet hat Herr Seiferd seine Ausführungen mit dem Beginn der Straßenbahngeschichte bei einem Pferdetram-Wagen aus dem Jahr 1868. Interessant war in diesem Zusammenhang, dass es zu Beginn viele private Betreiber waren, die die Versorgung im Befördungensgewerbe übernahmen und erst viel später die Kommune mit Übernahme und Zusammenlegung der vielen Einzelbetriebe für eine flächendeckende Versorgung sorgte.
Genial fand ich die Dampftramwaygarnitur aus dem Jahr 1885/1886, diese konnte auf Grund ihrer Breite, aber auch wegen ihres, wie bei Dampfloks üblichen, Rußausstoßes nicht überall betrieben werden. Herr Seiferd erzählte im Detail wo diese Dampftram-Strecken waren und auch wann zuletzt sie eingesetzt waren. Die Dampftramgarnitur ist übrigens die einzige nicht fahrbereite Maschine im Museum, dies auf Grund des Dampfkesselgesetzes, sie kann die heutigen Anforderungen an Dampfmaschinen nicht mehr erfüllen.
Beim weiteren Rundgang durch die Halle wurden Jugenderinnerungen in mir wach. Es waren liebevoll hergerichtete Straßenbahngarnituren und Stadtbahnwagen aus verschiedenen Jahren zu sehen, die bis auf einige wenige wirklich historische Stücke auch in meiner Jugend im öffentlichen Verkehr nicht wegzudenken waren. Die mitunter auch rasante Entwicklung der Technik konnte an den Schaustücken sehr gut veranschaulicht werden.
Da der öffentliche Verkehr nicht nur aus Straßenbahnen bestand gehören zu den Ausstellungsstücken des Museum nicht nur Schienenfahrzeuge, sondern auch Autobusse. Die verschiedenen Modelle aus den Jahren 1949 bis 1989 sind instandgesetzt und fahrbereit. Sie werden auch bei Veranstaltungen genutzt. Bei den Autobussen gab es ein allgemein besonders bekanntes Exemplar, das Museum hat jenen Gelenkbus, der im Jahr 1978 mit samt einigen Teilen der alten Reichsbrücke den Fischen der Donau einen unfreiwilligen Besuch abgestattet hatte, ausgestellt.
Herr Seiferd gestaltete die Zeitreise durch die Tramgeschichte von damals bis in die nähere Vergangenheit mit Hilfe seiner Erzählungen sehr interessant undanschaulich, auch die Technikbegeisterten kamen dabei voll auf ihre Rechnung. Zusammenfassend kann man sagen, der Besuch war lehrreich, zeigte einen Querschnitt durch die Geschichte der öffentlichen Verkehrsmittel bis in die 90iger Jahre. Einen Besuch im Wiener Straßenbahnmuseum kann ich nur empfehlen, nähere Informationen dazu können unter museum@wienerlinien.at gefunden werden.
Verfasst von Karin
Die Fotos wurden freundlicherweise von unserem Clubfreund Rudolf dem I. zur Verfügung gestellt, die TeilnehmerInnen haben der Veröffentlichung auf der Homepage zugestimmt.