Berichte

 

Tagesausflug Schloss Wilfersdorf/Falkenstein am 20.9.2008

 

Treffpunkt und erste Einstiegstelle für den Tagesausflug nach Wilfersdorf und Falkenstein war die Felberstraße nahe dem Westbahnhof, dort bestiegen wir den Schneiderbus, der diesmal von Hannes chauffiert wurde. Pünktlich um 12 Uhr war Abfahrt, zu einer kleinen Verzögerung kam es auf Grund eines Verkehrsunfalls am Gürtel, der daraus resultierende Stau verursachte die geringe Verspätung, mit der die zweite Einstiegstelle, Floridsdorf – Franz Jonasplatz, erreicht wurde. Bei wolkigem Wetter brachen wir zu unserem ersten Ziel, dem Schloss Wilfersdorf auf, das wir nach mehr als einer Stunde erreichten.

 

Diesmal zählte unsere illustre Reisegesellschaft fast fünfzig Personen, denn wir durften Herrn Johann Panny den Obmann des Straf- und Beglaubigungsausschuss im Wiener Fussballverband mit seinem Gefolge ganz herzlich bei uns begrüßen.

Vor dem Schloss Wilfersdorf erwartete uns schon Herr Hans Huysza u. die große Gruppe wurde in zwei Kleingruppen geteilt und im Wechsel von Frau Huysza durchs Heimatmuseum und von Herrn Huysza durch die Liechtensteinausstellung im Schloss geführt.

 

Das Heimatmuseum ist in einem Seitentrakt des Schlosses Wilfersdorf eingerichtet. Das Museum wurde 1984 als "Heimatkundliche Sammlung" von Hans Huysza gegründet. Dort kann man Funde aus der Ur- und Frühgeschichte, Kirchturmuhrwerke, Ratschen, Kleingeräte aus der Landwirtschaft, Weinbau, Hausrat, eine komplett eingerichtete Sattlerwerkstätte, ein Verkaufsraum einer Bäckerei und vieles mehr bewundern. Einige von uns erkannten Gegenstände, die noch in ihrer Jugend oder aber auch von den Großeltern noch benutzt wurden, es war ein interessanter Einblick in noch nicht allzu lange vergangene Zeiten.

 

Danach wechselten wir vom Heimatmuseum in die Liechtensteinausstellung im Schloss selbst. Dort gab uns nun Herr Huysza einen Einblick in die Geschichte der Liechtensteins.

 

Diese Ausstellung spannt einen Bogen von Hugo von Liechtenstein (Mitte des 12. Jahrhunderts, 1328 wird erwähnt, dass im Zuge von Kampfeswirren Schloss und Ort Wilfersdorf in die Hände des Königs Johann von Böhmen gefallen ist) bis zu Hans Adam II. dem regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein. Die Dauerausstellung über die Geschichte des Hauses Liechtenstein vom Ursprung der Familie bis heute ist hoch interessant. Besonders die Stammtafel des Fürstenhauses als Mittelpunkt der Liechtensteinausstellung auf Schloss Wilfersdorf ist ein Spiegelbild der österreichischen und europäischen Geschichte, insbesondere die Stammtafel (mit ca. 500 Namen) zeigt die Entwicklung der Dynastie im Wandel der europäischen Geschichte.

 

Wilfersdorf kann als Stammschloss der Familie Liechtenstein bezeichnet werden. Fürst Gundaker (1580-1658), der mit seiner Familie im Schloss Wilfersdorf lebte und hier 1658 starb ist Gründer jener Familienlinie, die heute im Fürstentum Liechtenstein ihren Sitz hat. Das Staatswappen des Fürstentums ist das Wappen des Fürsten Gundaker, dessen Sohn Hartmann (1613-1686) und seiner Frau, die Eltern von vierundzwanzig Kindern waren, haben mit diesem Kindersegen das Bestehen der Familie bis heute ermöglicht.

 

Gegenreformation und Ungarnkriege waren 1604 bis 1606 die Ursache für schwere Beschädigungen. Im Jahr 1609 kam es zur „Demolierung und glückliche Wiederherstellung“ und Erweiterung durch Gundaker von Liechtenstein - bis ca. 1625 war das Schloss sein Hauptwohnsitz. 1647 wurde das Schloss Wilfersdorf einem durchgreifenden Umbau unterworfen und erhielt damals jene Gestalt, welche durch den Stich von Vischer überliefert ist. Unter dem Fürsten Anton Florian von Liechtenstein wurde in der Zeit von 1713 bis 1721 der Umbau durchgeführt. Im Schlossbereich befanden sich einige „Wasserkunst – und Brunnenanlagen“, „Amphitheater“, „Sala terrena“ etc. Die Steine für den Schlossbrunnen kamen aus Kromau/ Moravsky Krumlov. 1721 starb Fürst Anton Florian – seinen Nachfolgern war Wilfersdorf scheinbar nicht mehr wichtig, da 1723 einige Zimmer als Schüttboden „adaptiert“ wurden. 1801/1802 kam es zu einem Teilabbruch des Hauptgebäudes und von Verbindungsbauten. Bis 2001 wurden Teile des Schlosses als Guts- und Forstdirektion der Stiftung Fürst Liechtenstein genutzt. In den Jahren 2001/2002 wurde die Komplettsanierung bewerkstelligt und als Gemeinschaftsprojekt mit der Gemeinde Wilfersdorf und dem Land NÖ, ein Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum, sowie Heurigenbetrieb und Vinothek eingerichtet.

 

Nach diesem sehr lehrreichen und informativen Teil unseres Ausflugs kehrten wir zum Bus zurück und setzten die Reise zum zweiten Etappenziel Falkenstein fort. Beim Heurigen Jauk war ein köstliches Spanferkel bestellt, das wir kurz nach unserem Eintreffen mit Brot, Kartoffelsalat und Krautsalat serviert bekamen, dazu Wein, Sturm und alkoholfreie Getränke. Herr Jauk und sein Team sorgten nach Kräften für unser Wohl. Geplant war, nach der Stärkung, durch Ferkel und Co., das am selben Tag stattfindende Kellergassenfest zu besuchen. Der inzwischen doch stärker gewordene Regen hielt so manchen davon ab. Obwohl der Spaziergang durch die Kellergasse auch bei Regen, auf Grund der vielen verschiedenen Anbote in den Presshäusern interessant war.

 

Pünktlich um 8 Uhr traten wir die Heimreise an, Hannes und der Schneiderbus brachten uns wohlbehalten und sicher wieder nach Wien zurück.

 

Verfasst von Karin

 

Die Fotos wurden freundlicherweise von unserer Clubfreundin Sylvia zur Verfügung gestellt, der Veröffentlichung auf der Homepage wurde von den Mitreisenden zugestimmt.

 

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